KENNT IHR DAS KOMMUNIKATIONSEXPERIMENT?
- Christine Rautschka
- 15. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Macht es und ihr werdet staunen!
Unser Kommunikationsexperiment ist der heimliche Star jedes Workshops – sorgt zuverlässig für Aha-Momente, Schmunzeln und den Satz: Das hätte ich ja nie gedacht!
Durchgang 1:
🔸 Person A beschreibt Person B eine geometrische Figur. (siehe Bild das Original)
🔸 Person B sieht die Figur von A nicht und zeichnet das, was sie glaubt, verstanden zu haben.
🔸 Am Ende schaut Person A auf das Ergebnis und denkt sich: „Was zum…?! Das habe ich doch nie und nimmer angesagt!"
Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit nicht das, was Person A dachte, beschrieben zu haben. Ich hab’s auch mit Alexandra gemacht. Sagen wir mal so: Mein Ergebnis war… künstlerisch wertvoll. Und definitiv nicht das, was Alexandra meinte.
Durchgang 2:
Gleiche Figur, neue Strategie:
Jetzt darf Person B nur dann zeichnen, wenn sie sich wirklich sicher ist. Sie fragt nach. Noch mal. Und noch mal. Und vielleicht auch ein viertes Mal.
Und siehe da: Das Ergebnis sieht plötzlich aus wie... die beschriebene Figur! Oder zumindest ähnlich.
Doch warum ist das so?
Weil wir in der Kommunikation oft interpretieren und raten, anstatt direkt nachzufragen, was tatsächlich gemeint ist. Und weil „Klartext reden“ oft heißt: „Klar für mich, Text für dich.“ Statt wirklich zuzuhören oder nachzufragen, füllen wir Lücken mit Annahmen. Und zack – entsteht aus simplen Rechtecken ein Picasso.
Andererseits glauben wir klar zu kommunizieren – tun es aber nicht. Wir reden zwar viel – aber ob das, was ankommt, auch das ist, was wir meinten? Tja… siehe Durchgang 1.
gemeint ≠ gesagt ≠ gehört ≠ verstanden ≠ einverstanden ≠ umgesetzt
Was lernen wir daraus?
🔸 Einfach erklären ist gar nicht so einfach
🔸 Jeder hat einen anderen „Zeichenvorrat“
🔸 Wir überschätzen, wie gut wir verstanden werden
🔸 Nachfragen? Wird oft unterlassen
🔸 Lücken füllen wir unbewusst mit eigenen Bildern
🔸 Selbstverständliches bleibt oft unausgesprochen
🔸 Und wer nicht fragt, signalisiert (ungewollt): Ich hab’s verstanden
🔸 Am Ende denkt jeder: „War doch eindeutig!“ – bis der Picasso kommt
Wer jetzt denkt, er würde sich unmissverständlich und klar ausdrücken… sollte mal ein paar geometrische Figuren ansagen. Probiert es aus! Macht das Experiment im Teammeeting oder mit Kollegen und findet heraus, wie „klar“ eure Kommunikation wirklich ist.
